Die Wahl der richtigen Schule gehört zu den wichtigsten Entscheidungen für Eltern. Gerade im Kanton Bern ist das Angebot an Privatschulen gross und vielseitig – von internationalen Konzepten bis hin zu persönlich geführten Einrichtungen. Viele Eltern stellen sich deshalb die Frage, ob eine private Schule ihrem Kind bessere Chancen und eine individuellere Förderung bieten kann. In diesem Beitrag erhalten Sie einen Überblick über die Vielfalt, die Rahmenbedingungen und die Besonderheiten von Privatschulen in Bern.
Inhaltsverzeichnis
- Die Vielfalt der Privatschulen im Kanton Bern
- Privatschulen in Bern im Porträt: Vielfältige Konzepte für unterschiedliche Bedürfnisse
- Berufliche und weiterführende Privatschulen im Kanton Bern
- Auswahlhilfe für Eltern: So finden Sie die passende Privatschule
- Fazit: So finden Eltern die richtige Schule fürs Leben in Bern
Autor
Melanie Widmer
Kategorie
Aktualisiert
18. September 2025
Wenn es um die Wahl einer geeigneten Schule geht, stehen Eltern irgendwann vor der grundlegenden Frage: Reicht das öffentliche Schulsystem für mein Kind aus oder gibt es in einer Privatschule eine bessere Förderung und Begleitung? Öffentliche Schulen erfüllen natürlich ihren Bildungsauftrag, aber Bildung ist weit mehr als nur die Vermittlung von Mathe, Sprachen oder Naturkunde. Die Schulzeit ist ein prägender Abschnitt im Leben jedes Kindes. Das Umfeld, in dem es lernt, ist genauso entscheidend wie die Lehrpläne selbst.
Privatschulen setzen genau hier an: Kinder lernen in kleineren Klassen und werden individueller gefördert. Im Kanton Bern ist das Angebot an Privatschulen entsprechend gross und vielfältig.
In diesem Beitrag erhalten Sie einen fundierten Überblick über Privatschulen in Bern. Wir zeigen Ihnen, welche Schultypen es gibt, wie sich pädagogische Konzepte voneinander unterscheiden, mit welchen Kosten zu rechnen ist und worauf es bei der Auswahl wirklich ankommt.
Die Vielfalt der Privatschulen im Kanton Bern
Eltern können im Kanton Bern zwischen unterschiedlichen Schulformen wählen: von sehr individuell ausgelegten Konzepten und klassischen Ganztagsschulen bis hin zur vollständig freien Unterrichtsgestaltung.
Das sind zwei wesentliche Unterscheidungsmerkmale der Privatschulen in Bern:
Schulbeginn
Zunächst sollten Sie überlegen, ab wann Sie Ihr Kind in eine Privatschule schicken wollen. Einige Privatschulen beginnen bereits im Kindergartenalter, andere bieten erst Unterricht ab der Primar- oder Sekundarstufe an. Darüber hinaus gibt es private Gymnasien, Fachmittelschulen und Schulen, die ihre Schüler auf den Berufsmaturitätsabschluss vorbereiten.Trägerschaft
Auch in der Trägerschaft und der Ausrichtung sind die Unterschiede gross. Neben konfessionell geprägten Schulen mit einem christlichen Leitbild existieren internationale Schulen mit englischsprachigem Unterricht. Die pädagogisch neutral geführten Einrichtungen legen vor allem Wert auf die individuelle Förderung.
Wie sind Privatschulen in Bern geregelt und anerkannt?
Natürlich müssen sich auch die Privatschulen legitimieren und nachweisen, dass sie ihren Bildungsauftrag erfüllen können. Sie benötigen im Kanton Bern eine offizielle Bewilligung, um als Schulort für schulpflichtige Kinder anerkannt zu werden. Diese Genehmigung wird vom Erziehungsdirektorium des Kantons Bern vergeben. Dieses überprüft die pädagogischen Konzepte sowie organisatorische, rechtliche und qualitative Standards. Eltern können über die kantonale Schulaufsicht transparent einsehen, welche Schulen eine gültige Anerkennung besitzen.
Darüber hinaus ist auch der Eintrag im Privatschulregister gemäss SEM Schweiz speziell für ausländische Schüler von Bedeutung. Das Register arbeitet eng mit den Migrationsbehörden und kantonalen Stellen zusammen und führt regelmässige Qualitätskontrollen durch. Beide Register sind eine wertvolle Orientierung für Eltern, die nach einer vertrauenswürdigen Privatschule in Bern suchen.

Privatschulen in Bern im Porträt: Vielfältige Konzepte für unterschiedliche Bedürfnisse
Jede Privatschule hat ihre eigene Ausrichtung entwickelt und arbeitet nach einer pädagogischen Philosophie. In den folgenden Porträts stellen wir Ihnen einige ausgewählte Schulen vor, die exemplarisch für die Vielfalt in der Region stehen.
Christliche Schule Bern
Die Christliche Schule Bern arbeitet nach einem wertebasierten Konzept, das auf Vertrauen, Glauben, Berufung und Familie aufbaut. Die Kinder lernen in altersgemischten Gruppen vom Kindergarten bis zur 9. Klasse. Der Unterricht ist projektorientiert gestaltet mit Lernbüros und kreativen Zeiten, die Raum für Eigeninitiative lassen. Schüler bekommen statt starrer Noten hier wertschätzende Rückmeldungen, welche die persönliche Entwicklung in den Vordergrund stellen.
Wichtigste Fakten auf einen Blick:
| Merkmal | Details |
|---|---|
| Trägerschaft | Christlich-konfessionell |
| Stufen | Kindergarten bis 9. Klasse |
| Pädagogik | Vertrauenspädagogik, individuelle Lernbegleitung |
| Besonderheiten | Altersdurchmischte Klassen, Projektunterricht |
| Schulgeld | CHF 300–890 monatlich (staffelbar) |
| Zusätzliche Kosten | Zuschläge für Oberstufe und Förderlektionen |
| Standort | Gümligen bei Bern |
Campus Muristalden
Der Campus Muristalden in Bern hat ein umfassendes Bildungskonzept entwickelt, das Kinder von der Basisstufe über Brückenangebote bis zum Gymnasium mit Matura mitnimmt. Auf dem staatlich anerkannten, teilsubventionierten Privatinternat lernen 500 Schülerinnen und Schüler individuell in kleinen Lernumgebungen. Besonders hervorzuheben ist das innovative Schulmodell mit Untergymnasium und einem rhythmisierenden Konzept für nachhaltiges Lernen. Es gibt auch die Möglichkeit, die Matura zweisprachig abzulegen. Zudem sind Brückenklassen und Integrationsangebote Teil des Konzeptes, womit auch Übergänge und spezielle Lernbedürfnisse abgedeckt werden.
Wichtigste Fakten auf einen Blick:
| Merkmal | Details |
|---|---|
| Trägerschaft & Anerkennung | Staatlich anerkanntes Gymnasium, teilsubventionierte Privatschule |
| Stufen | Basisstufe bis zur Maturität inkl. Untergymnasium und Brückenangebote |
| Schülerzahl | Rund 500 Schülerinnen und Schüler in ca. 26 Klassen |
| Pädagogisches Profil | Rhythmisierter Blockunterricht, zweisprachige Maturität, individuelle Lernbegleitung |
| Kosten | Einnahme- und vermögensabhängig berechnet, als Jahrespauschale |
| Internat | Stadtinternat mit etwa 40 Plätzen |
Freies Gymnasium Bern
Diese Privatschule in Bern ist eine vom Kanton subventionierte Schule mit etwa 350 Schülerinnen und Schülern – vom fünften Schuljahr bis zur Matura. Träger ist ein gemeinnütziger Verein, der stark in einer humanistischen Tradition verwurzelt ist. Die Schule vereint ein individuelles Langzeit-Gymnasium mit Untergymnasium, Fokusklasse und vierjährigem regulärem Gymnasialzugang unter einem Dach. Das pädagogische Konzept betont vor allem die individuelle und persönliche Förderung und die Talententwicklung. Auch hier kann die Matura zweisprachig abgelegt werden.
| Merkmal | Details |
|---|---|
| Trägerschaft | Verein, privat – staatlich subventioniert |
| Stufen | Ab 5. Klasse (Untergymnasium, Fokusklasse), bis zur Matura (8 Jahre insgesamt) |
| Schülerzahl | Rund 350 Lernende |
| Pädagogisches Profil | Individuelle Förderung, Talentprogramme (z. B. MINT), bilingualer Unterricht möglich |
| Konfession & Werte | Konfessionell-neutral, auf humanistischer Wertebasis |
| Kosten | CHF 14 400–15 400 je nach Klassenstufe |
| Zusätzliche Kosten | Zuschlag von CHF 3 000–4 000 bei Wohnsitz ausserhalb des Kantons Bern |
| Standort | Bern – gut erreichbar per ÖV (Buslinie 11 & 21) |
ArcoBern
Die staatlich anerkannte Privatschule bietet Familien ein durchaus unkonventionelles Lernmodell an. Sie versteht sich als „lernendes Netzwerk“, in dem Kinder und Eltern gemeinsam die Lernprozesse gestalten. Ein klassischer Unterricht findet dabei nicht statt. Die Kinder lernen stattdessen ganz ohne Noten, Hausaufgaben oder Leistungsdruck. In altersdurchmischten Gruppen gestalten sie ihren Alltag aktiv mit. Dabei werden sie von erfahrenen Lernbegleitern unterstützt. Gefördert werden sollen dadurch vor allem die persönliche Neugier, die Selbstverantwortung und eine unterstützende Lernumgebung, durch die alle Kinder später ihren eigenen Weg finden können.
Wichtigste Fakten auf einen Blick:
| Merkmal | Details |
|---|---|
| Trägerschaft | Privat organisiert, als lernendes Netzwerk von Eltern |
| Altersspanne | Etwa 6 bis 16 Jahre |
| Pädagogisches Profil | Freies, projektbasiertes Lernen ohne Noten, Prüfungen oder Hausaufgaben |
| Lernumfeld | Lernstudios, Werkstätten, gemeinschaftlich gestaltete Lernräume |
| Grösse & Atmosphäre | Überschaubare Gruppengrössen, persönliche Begleitung, familiäre Atmosphäre |
| Besonderheiten | Es gibt Angebote für das Homeschooling mit Lehrplanberatung |
| Kosten | Gestaffelt nach Einkommen und Zyklus zwischen CHF 950 und CHF 1500 |
| Zusätzliche Gebühren | Aufnahmeprozess pauschal CHF 200 |
Acton Academy Schweiz startet 2026 Schule, Kiga & Kita
Der erste CH-Standort des erfolgreichen Konzepts: Die Acton Academy Schweiz startet im August 2026 in der deutschsprachigen Schweiz.
Unterrichtsbeginn: August 2026 | Bewerbung: Ab Ende 2025 (via Newsletter)
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Berufliche und weiterführende Privatschulen im Kanton Bern
Nicht alle Privatschulen im Kanton Bern richten sich ausschliesslich an Kinder und Jugendliche. Auch für junge Erwachsene und Quereinsteiger gibt es ein breites Angebot an privaten Bildungseinrichtungen, die auf berufliche Abschlüsse, Fachmaturitäten oder Weiterbildungen vorbereiten. Besonders attraktiv sind solche Angebote für Familien, deren Kinder bereits klare Vorstellungen von ihrem beruflichen Weg haben.
Feusi Bildungszentrum: von Kindergarten bis Fachhochschule mit integrierter Sportakademie
Das Feusi Bildungszentrum in Bern gehört zu den grössten Privatschulen. Das Bildungsangebot richtet sich schon an Kinder ab dem Kita-Alter und begleitet junge Erwachsene bis zur höheren Berufsbildung. Hier kann jeder Lernende sein Talent individuell entfalten. Ein besonderer Schwerpunkt liegt in der Förderung von Sportkarrieren. Lernende wählen zwischen einem sehr breiten Angebot aus Berufsmaturität, Fachmittelschulen, Wirtschaftsschulen, Informatik, Handel oder Vorbereitungsklassen für höhere Fachschulen.
Wichtigste Fakten auf einen Blick:
| Merkmal | Details |
|---|---|
| Trägerschaft | Privat, inhabergeführt |
| Lernende | Rund 2 500 |
| Angebot | Langzeitgymnasium, Sportklassen, Berufsmaturität, Weiterbildung, Höhere Fachschule Wirtschaft, Private Hochschule Wirtschaft |
| Spezialangebot | Sportschule mit Blended Learning, flexiblen Zeitmodellen, Swiss-Olympic-Partnerschaft |
| Standorte | Bern-Wankdorf, Muri-Gümligen, Solothurn |
| Qualitätssicherung | eduQua-zertifiziert, über 200’000 Absolvent:innen |
Benedict Schule Bern – Berufliche Bildung & Weiterbildung unter einem Dach
Die Benedict Schule Bern ist Teil der etablierten privaten Benedict Schulen der Schweiz mit insgesamt vier Standorten. Familien profitieren hier von einem breiten, praxisnahen Angebot in der beruflichen Aus- und Weiterbildung. Das breitgefächerte Angebot umfasst sowohl Handelsschulen als auch Management- und Informatikprogramme bis hin zu Kursen im Gesundheitsbereich und integrative Sprachangebote.
| Merkmal | Details |
|---|---|
| Trägerschaft | Privat geführt – Teil der Benedict Schulen Schweiz mit Standorten in vier Schweizer Städten |
| Angebotspalette | KV-Ausbildung, Handelsschule, Informatik, Gesundheit, Sprachen, Management & Weiterbildung |
| Zielgruppen | Schulabgänger, Berufstätige, Quereinsteiger, Weiterbildungsinteressierte |
| Pädagogische Merkmale | Modularer Aufbau, flexible Kursformate, berufsbegleitende und Vollzeit-Angebote |
| Standort | Bern – zentral gelegen, gut erreichbar |
| Qualitätsanspruch | eduQua-zertifiziert, Abschlüsse mit nationaler und internationaler Anerkennung |
| Besonderheit | Breites Bildungsnetzwerk mit fächerübergreifenden Spezialisierungen und Karrierebegleitung |

Auswahlhilfe für Eltern: So finden Sie die passende Privatschule
Die Vielfalt an Privatschulen im Kanton Bern kann auf den ersten Blick überwältigend wirken. Jede Schule hat ein eigenes Profil, ein anderes pädagogisches Konzept und besondere Schwerpunkte. Umso wichtiger ist es, dass Sie als Eltern eine informierte und zugleich stimmige Entscheidung für Ihr Kind treffen.
Gehen Sie die Reise systematisch an und behalten Sie dabei immer Ihre eigenen Werte und die Bedürfnisse Ihres Kindes im Blick.
Wichtige Kriterien bei der Auswahl:
- Anerkennung: Ist die Schule vom Kanton offiziell bewilligt? Wird sie durch die Schulaufsicht kontrolliert oder ist sie im Privatschulregister Schweiz eingetragen?
- Pädagogisches Konzept: Passt der methodisch-didaktische Ansatz zur Lernweise und Persönlichkeit Ihres Kindes? Gibt es besondere Schwerpunkte wie bilingualer Unterricht, Projektlernen oder spezielle Förderung, die Ihnen wichtig sindg?
- Kostenstruktur: Wie hoch sind die monatlichen oder jährlichen Beiträge? Welche Zusatzkosten (z. B. Lager, Material, Verpflegung) kommen noch hinzu?
Praktische Tipps für Ihre Entscheidung
Für das eigene Kind eine Privatschule auszuwählen, ist nicht nur eine rationale Entscheidung. Sie greift tief in den Alltag Ihrer Familie, in das Wohlbefinden Ihres Kindes und seine persönliche Entwicklung zu. Neben den klaren Fakten zum Konzept, zur Anerkennung und den Kosten lohnt es sich, auch einen ganz persönlichen Blick auf die jeweilige Schule zu richten.
Das können Sie konkret tun:
- Besichtigungstermin vereinbaren
Erleben Sie die Schule im Alltag: Wie wirken die Klassenzimmer? Wie gehen Lehrpersonen mit den Kindern um? Nehmen Sie die Atmosphäre auf und entwickeln Sie ein Bauchgefühl. - Informationsveranstaltungen besuchen
Tage der offenen Tür oder Elternabende geben einen ersten Einblick in die Struktur, die Pädagogik und Werte. Sie können Fragen stellen und sich mit anderen Eltern austauschen. - Persönliches Gespräch suchen
Viele Schulen bieten individuelle Beratungstermine an. So können Sie gezielt auf die Bedürfnisse Ihres Kindes und Ihrer Familie eingehen und auch über mögliche Förder- oder Finanzierungsoptionen sprechen.
Letztlich geht es nicht nur um schulische Leistungen. Entscheidend ist, dass sich Ihr Kind an der gewählten Schule wohlfühlt, Vertrauen aufbauen kann – und Raum hat, sich zu entfalten.
Fazit: So finden Eltern die richtige Schule fürs Leben in Bern
Die Entscheidung für eine Privatschule ist nie nur eine Frage von Konzepten, Zahlen und Angeboten – sie ist vor allem eine sehr persönliche. Sie betrifft Ihr Kind, seine Entwicklung und das tägliche Lernumfeld, in dem es wachsen, sich ausprobieren und seine Talente entfalten soll. Genau deshalb lohnt sich der Blick über das Standardangebot der öffentlichen Schulen hinaus. Die Privatschulen im Kanton Bern zeigen eindrücklich, wie vielfältig Bildung heute gestaltet werden kann. Dabei zählt es nicht, die „beste“ Privatschule in Bern zu finden, sondern eine passende für Ihr Kind – von klassisch bis alternativ, von lokal verwurzelt bis international ausgerichtet. Nehmen Sie sich Zeit, fragen Sie nach, lassen Sie sich beraten – und vertrauen Sie auch Ihrem Gefühl.